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Konzertsaison 2025/2026: Tod und Auferstehung

Das Vokalensemble I Sestini feiert Heinrich Schütz, den «Vater» der deutschen Musik, und Sergei Rachmaninow, den großen russischen Romantiker.

Unter der Leitung des Dirigenten Joachim Krause erklingen im ersten Teil des Programms Schütz’ bewegende «Musikalische Exequien», das bekannteste Beispiel deutscher Trauermusik des 17. Jahrhunderts. Schütz komponierte die dreiteiligen Musikalischen Exequien 1635 anlässlich des Todes seines Dienstherrn Heinrich Posthumus Reuss in Gera. Der ebenso fromme wie kunstsinnige Reuss hatte sein Begräbnis bereits frühzeitig geplant. Er liess seinen Sarg so gestalten, dass auf dem Deckel und an den Seiten 25 Bibelverse und Kirchenliedzeilen standen, die sich mit Tod und Auferstehung beschäftigten. Diese von Schütz vertonten Inschriften werden vom Vokalensemble I Sestini mit der Begleitung von Ekaterina Kofanova respektive Thomas Schmid an der Orgel und Leonardo Bortolotto an der Viola da Gamba künstlerisch eindrucksvoll interpretiert. 

Im zweiten Teil des Konzerts erklingen ausgewählte Stücke aus dem «Grossen Abend- und Morgenlob» von Sergei Rachmaninow. Rachmaninow komponierte die Ostervesper kurz vor der Oktoberrevolution und seinem darauffolgenden Exil. Innerhalb weniger Wochen entstand ein Werk, in dem er seine Kindheitserinnerungen an die grosse Tradition der russisch-orthodoxen Kirchenmusik verarbeitete. Das Grosse Abend- und Morgenlob wurde im März 1915 im Rahmen eines Benefizkonzerts für die Kriegsfürsorge in Moskau uraufgeführt. Trotz des grossen Publikumserfolgs verschwand das Werk nach einigen weiteren Aufführungen für mehr als 60 Jahre aus den Konzertprogrammen in Russland. Heute werden die in kirchenslawischer Sprache komponierten A-cappella-Gesänge aufgrund ihres hohen Anspruchs meist nur noch in Konzerten ambitionierter Chöre wie dem Vokalensemble I Sestini aufgeführt. 

Lassen Sie sich in den Bann des intensiven musikalischen Ausdrucks von Freude und Trauer, Leben und Tod dieser herausragenden Komponisten ziehen.

Unsere nächsten Konzerte

21. September 2025 17 Uhr
Evangelisch-mennonitische Kirche Muttenz

17. November 2025 19.30
Peterskirche Basel